Sicherheitstüren ABC
Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt nach wie vor an. Zwar nicht besorgniserregend, aber doch so, dass es sich lohnt präventiv dagegen zu halten. Was in den 70iger/80iger Jahren die Kettenverschlüsse waren, sind heute (high tech) Sicherheitstüren, die alle erdenklichen Stückerln spielen. Aber Achtung, auch die allerbeste Sicherheitstüre ist in der Regel kein unüberwindbares Hindernis für Einbrecher, aber sie hält ihn vielleicht die entscheidenen Minuten und Sekunden auf, um Hilfe zu rufen.
Was bei der Auswahl der Türe beachten?
Das allerwichtigste bei der Auswahl der passenden Sicherheitstüre ist die Widerstandsklasse. Aber auch Türen die nach ÖNORM B 5338 (EN 1627) geprüft wurden gelten als sicher. Jedoch hilft auch die beste Widerstandsklasse nichts, wenn das Rundherum wie Türstock, Mauerwerk oder Zarge nicht auch entsprechend stabil ist.
Was bedeuten die Widerstandsklassen?
Die Widerstandsklassen teilen sich in 7 Kategorien (0-6). Festgelegt wird das alles in den oben angeführten Ö Normen (bzw. EN). Sie teilen die einbruchshemmende Wirkung von Elementen – das können Türen, Fenster oder Rollläden – im verschlossenen Zustand ein. Die korrekte Bezeichnung lautet hier RC (resistance Class)
- RC 0
Zur Widerstandsklasse 0 zählen sämtliche Standard Eingangstüren, die man alleine durch Eintreten in sekundenschnelle öffnen kann.
- RC 1
Bei der Widerstandsklasse 1 gilt, dass sie bei eher niedrigem Sicherheitsrisiko eingesetzt werden. Dort wo eher dichte Besiedlung herrscht oder auch durch sichere Bauweise und Standort. Die Türen dieser Klasse verhindern oder halten eher Gelegenheitseinbrecher vor der Tat ab. Die dabei versuchten Einbruchsmethoden sind Dagegenspringen, Treten, mit der Schulter einrennen oder andere körperliche Versuche die Türe zu öffnen. Das alles aber ohne größeren Hebelwerkzeuge.
- RC 2
Die Widerstandsklasse 2 eignet sich für Objekte die ein eher durchschnittliches Sicherheitsrisiko haben, aber auch für gewerbliche Einrichtungen und öffentliche Bauten. Speziell an grenznahen und an Einbruchsrouten liegenden Objekten sind diese Türen zu empfehlen. Um hier eindringen zu können braucht es zumindest einfachere Werkzeuge wie Schraubenzieher, Zangen, Keile usw.
- RC 3
Bei höheren Sicherheitrisiken gilt die Widerstandsklasse 3. Wie z.B. bei Gewerbeobjekten, oder öffentlichen Gebäuden oder Bauten die aufgrund Ihrer Lage und Bauweise ein entsprechendes Risoko aufweisen. Um diese Türen zu knacken braucht es schon erfahrenere Einbrecher, die mit Brecheisen, Zangen, Keilen und Schraubenziehern ganz bewußt zu werke gehen, weil sie einen entsprechenden Diebeslohn dort erwarten.
- RC 4
Wenn das Sicherheitsrisiko als sehr hoch eingestuft wird, dann kommt Widerstandsklasse 4 zur Anwendung. Um diese Türen zu überwinden, müssen schon Profis ran. Zumeist wird das Objekt vorher genau observiert und die Tat auch präzise geplant weil hier doch teurere Wertgegenstände oder lohnendere Beute vermutet wird. Hier werden dann auch schon Werkzeuge wie Bohrmaschinen, Axt, Blechschere, Stemmeisen, schwere Hämmer, Seitenschneider usw. eingesetzt bzw. benötigt um diese Türen zu überwinden.
- RC 5
Widerstandsklasse 5 gilt jetzt nur mehr für gewerbliche und öffentliche Gebäude und Einrichtungen, die einem sehr hohem Sicherheitsrisiko unterliegen. Da sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schon bestens ausgestattete, professionelle Einbrecherbanden am Werke. Meist liegt auch schon ein gewisses Grundwissen und Planung vor, was die Beute und die möglichen, am Areal befindlichen, Wertgegenstände betrifft. Verwednete Werkzeuge sind hier gleich wie bei RC 4 – vielleicht kommen noch zusätzliche Geräte wie Winkelschleifer und Sägen zum Einsatz.
- RC 6
Widerstandsklasse 6 gilt bei extrem hohem Sicherheitsrisiko – speziell bei gewerblichen und öffentlichen Gebäuden. Dazu zählen unter anderem Banken, oder Tresorräume – aber auch Werteinrichtungen internationaler Konzerne. Bei diesen Objekten ist es bekannt, dass sich dort “Schätze” befinden (könnten). Unsere Recherchen haben ergeben, dass es am österreichischen MArkt kein einziges gefrüftes oder registriertes Produkt dieser Widerstandsklasse gibt.
Kosten und Förderungen
Wenn sie nun Ihre Wahl, nach entsprechender, fachgerechter Beratung im Fachhandel getroffen haben, dann kommen sie ihrer Heimsicherheit einen Schritt näher. Je nach Widerstandsklasse können diese zertifizierten Türen, inkl. Einbau, schon 1.500 – 4.500 Euro kosten. Natürlich sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Es gibt auch Witterungsbeständige Türen, die sich nicht verformen können – die kosten dann ab 6.000 Euro aufwärts.
Föderungen gibt es in Wien, Niederösterreich, Burgenland… Am besten sie fragen einfach bei der jeweiligen Landesregierung nach wie hoch die aktuelle Förderung gerade ist.
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