Wien: Abschied von der Gastherme
Schon seit Herbst 2015 gibt es durch die EU-Ökodesign-Richtlinie ein Verbot zum Einbau von Gasthermen. Anstelle dessen wurden wesentlich teurere aber auch effizientere Brennwertgeräte ins Rennen geschickt. Seit März 2019 gilt mit in Kraft treten einer neuen Bauordnung: Kein heizen mehr mit Öl und Kohle sowie einzeln installierten (dezentralen) Gasthermen in Neubauten. Nicht so streng ist diese Regelung für gasbetriebene Zentralheizungen.
Energieraumplan
Überall dort, wo Alternativen wie Fernwärme oder Wärmepumpen verfügbar sind, werden auch gasbetriebene Zentralheizungen verboten. Dies soll bis Anfang 2020 im Wiener Gemeinderat mittels eines Energieraumplanes beschlossen werden. [kurier.at] Dieser Plan soll dann für die ersten Bezirke 2.,3.,7.,16. fertig sein.
Klimaschutz Mogelpackung?
In Wien wird demnach die (Monopol) Rolle der Fernwäme weiter steigen. Jedoch erhebt sich die Frage ob es klimapolitisch nicht eine Art Mogelpackung ist, da ja die Fernwärme in Wien großteils aus der Verbrennung von Gas hergestellt wird. Einerseits durch direkte Verbrennung aber auch durch Abwärme von Gaskraftwerken aus der Stromerzeugung.
Gas (Kraft-Wärme Kopplungen) | 49,5% |
Brennbare Abfälle | 21,8% |
Biogene Brenn- und Treibstoffe | 13,1% |
Gas (aus Heizwerken) | 8,9% |
Öl | 6,7% |
Quelle: Energiebilanz 2016 | [Grafik – kurier.at] |
Angesichts dieser Zahlen wird natürlich Kritik laut, dass hier weiterhin viel Gas verbrannt wird. Die Politik weist diese Vorwürfe mit dem Argument zurück, dass selbst Experten davon ausgehen, dass Erdgas noch jahrzehnte lang als Brückentechnologie zur Energieerzeugung benötigt wird.
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